Projekte 

Standards für Informationen in Modellen

Mit dem Projekt "Standards für Informationen in Modellen" verfolgen wir unsere Zielsetzung im engsten Sinne. Dabei soll ein sogenanntes Information Delivery Manual für modellbasierte Brandschutzprozesse zwischen Planer, Spezialisten und Behörden erstellt werden.

Analog zur einheitlichen Darstellung von Brandschutzkonzeptplänen ist es in digitalen Bauwerksmodellen exponentiell wichtiger, dass Modellersteller und Modellnutzer auf die gleichen Eigenschaften in einem Modell zugreifen. Daher streben wir breit abgestützte und möglichst schweizweit anerkannte Informationsanforderungen an. Die nötigen Informationen werden dazu aufgrund der Tätigkeiten innerhalb der Prozesse der betroffenen Akteure hergeleitet (Pull-Prinzip) und am standardisierten Datenmodell IFC verankert.

So ist grundsätzlich schon vor Planungsbeginn klar, welche Informationen im Verlauf des Projekts in ein digitales Bauwerksmodell (BIM) eingepflegt werden müssen. Damit eine effiziente und phasengerechte Handhabung der Information bestehen bleibt, sollen die Informationen in drei Kategorien eingeteilt werden:

  • Anforderungsinformationen: Informationen, welche die Brandschutzanforderungen an ein Bauprojekt beschreiben
  • Planungsinformationen: Informationen, welche die eingeplanten Brandschutzmassnahmen beschrieben
  • Leistungsinformationen: Informationen, welche die eigentlichen Leistungswerte des effektiv verbauten Bauteils beschrieben

Diese Unterteilung bietet das Potential einer phasengerechte Zuteilung auf räumlichen Elemente (Gebäude, Stockwerk, Zone, Raum, …) oder auf Bauteilen & Komponenten (Wand, Tür, Sprinkler, Klappe, …). Im Projekt "Standards für Informationen in Modellen" soll eine entsprechende Zuteilung untersucht und getestet werden.

Schlussendlich soll aus den Erkenntnissen dieses Projektes ein zusammenfassendes Dokument erstellt werden. Dieses Arbeitspapier, welches den Informationsaustausch für die modellbasierte Zusammenarbeit detailliert beschreibt, soll als Hilfestellung für Planende, Spezialisten und Behörden dienen und möglichst als allgemein anerkannt gelten.

Weitergehend kann das Arbeitspapier zum Umgang mit den Brandschutzvorschriften der VKF im Bereich von digitalen Bauwerksmodellen einem breiten Publikum zur Verfügung gestellt werden können.

Stand der Arbeiten

  • Prozesse und Informationsanforderungen bis zur Baueingabe weitgehend erarbeitet.
  • Zurzeit Validierung der Resultate in der Praxis
  • Fertigstellung der Dokumentation auf bSI Use Case Management Service (UCMS)
  • Fertigstellung des Infomation Delivery Specification auf BIM-Profil-Server des CRB

Nächste Schritte

  • Weitere Phasen, erarbeiten (Submission, Ausführungsplanung bis Revision und Schnittstellen zum Betrieb)
  • Sammlung von Ressourcen zur weiteren Bearbeitung zusammen mit einer Schweizer Hochschule.

Innosuisse eBrandschutz

Das Projekt eBrandschutz hat zum Ziel, für den Brandschutz maschinenlesbare Datengrundlagen zu schaffen und damit den Workflow und die Qualitätssicherung des Gebäude-Brandschutzes über die Prozessphasen Entwurf, Planung (Bewilligungen), Ausführung (Abnahmen) durchgängig zu digitalisieren und in die BIM-Methode einbinden zu können. Die übergeordnete Innovation von der eBrandschutz ist die Entwicklung einer Applikation auf Basis der «einheitlichen Informationsanforderungen» der IG BIM & Brandschutz. Es ist das erste Tool, welches die VKF Brandschutzvorschriften und die entsprechenden Informationsanforderungen direkt am BIM-Modell prüft bzw. validiert.

Stand der Arbeiten

  • Einheitliches Projektverständnis unter allen Beteiligten sichergestellt
  • Projektplanung definiert und verfeinert
  • Projektgrundlagen bereitgestellt und validiert
  • Basisprozesse überprüft und Optimierungen definiert
  • Strategie zum Umgang und zur Dokumentation von Prüfregelsätzen festgelegt

Nächste Schritte

  • Erarbeiten der Regelsätze zur Prüfung von Fragestellungen zum Brandschutz
  • Sicherstellen der Maschinenlesbarkeit von Prüfregelsätzen
  • Aufzeigen Projektstand gegenüber Innosuisse Prüfkomitee

 

Projektsupport

Prototyp eGovernment im Brandschutz

Im Rahmen des Forschungsprojekts "Prototyp eGovernment im Brandschutz" wird die Nutzung digitaler Bauwerksmodelle für Brandschutzprüfungen bei Baubewilligungen erprobt. Das Pilotprojekt "Waldeggstrasse Liebefeld" dient als Testfall, bei dem die Gebäudeversicherung Bern (GVB) mit Unterstützung der des Instituts Digitales Bauen FHNW und in Zusammenarbeit mit Losinger Marazzi SA digitale Modelle für die Brandschutzprüfung einsetzt. Ziel des Projekts ist es, den Mehrwert digitaler Bauwerksmodelle für die gesamte Branche zu klären, Hindernisse bei der digitalen Brandschutzprüfung zu identifizieren und konkrete Anwendungen aufzuzeigen.

⇒ Mehr zum Forschungsprojekt am Institut Digitales Bauen
 
Basierend auf den vielversprechenden Entwicklungen von Informationsanforderungen für modellbasierte Brandschutzprozesse der IG BIM & Brandschutz wird die Automatisierung der Fachprüfung von Brandschutzkonzepten anhand digitaler Modelle prototypisch aufgezeigt. Das Pilotprojekt generiert Erkenntnisse für die digitale Baueingabe und dient der Gebäudeversicherung Bern (GVB) als Grundlage für konkrete Handlungsempfehlungen sowie eine Roadmap. Die Umsetzung umfasst die Analyse konventioneller Brandschutzprüfungsprozesse, die Evaluierung geeigneter Software, die Formulierung von Prüfregeln und die prototypische Durchführung der modellbasierten Brandschutzprüfung im Pilotprojekt.

Projektpartnerschaft

Pilotprojekt Schulhaus

Im Rahmen der Planung eines Schulhausprojekts einer renommierten Bauherrschaft werden die von der Interessengemeinschaft BIM & Brandschutz erstellten Informationsanforderungen in der Praxis angewendet und auf ihre praktische Umsetzbarkeit überprüft. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, den Mehrwert digitaler Bauwerksmodelle für den Brandschutz aufzuzeigen, ihre praktische Umsetzbarkeit zu testen und die Informationsanforderungen der IG BIM&BS zu validieren.

Das Projekt zielt darauf ab, Erkenntnisse für die Anwendung des Ansatzes "Anforderungs- und Leistungsinformationen" zu gewinnen und diese konkret in zwei CAD-Programmen (Architektur und Brandschutz) umzusetzen. Zusätzlich wird die erstellte Informationsanforderung kritisch überprüft, reflektiert und in einem weiteren Schritt überarbeitet.

Des Weiteren werden weiterführende Anwendungsfälle bis hin zum Betrieb und zum organisatorischen Brandschutz geprüft.

Projektpartnerschaft